Im März 2012 fragten wir wieder einmal bei unserem Freund an, ob er uns für
unsere geplante Spanienreise wieder seinen Anhänger leihen könnte. Doch leider
kollidierten diesmal die Reisepläne. Aber unser Interesse mit den Motorrädern bis
nach Tarragona zum VIM (= Varadero International Meeting) zu fahren war aber
nicht sehr groß und so schauten wir uns nach einer anderen Möglichkeit unser
Transportproblem zu lösen, um.
Da sich finanziell gerade die Möglichkeit bot, beschlossen wir uns einen
Kastenwagen zu suchen, den wir uns einerseits als Motorradtransporter,, aber
andererseits auch als einfaches “Wohnmobil” herrichten wollten.
Nach mehreren Wochen des Suchens und des Besichtigens fanden wir in Rohr bei
Bad Hall einen Opel Movano. Der Kastenwagen war Baujahr 2007 und hatte 141.000
km auf dem Tacho. Obwohl er ein Montagefahrzeug einer Tischlerei war, war er
innerlich wie äußerlich noch recht gut beisammen. Und so kauften wir den Movano
um einen, wie wir finden, angemessenen Preis.
Zum Kaufpreis bekamen wir auch noch 4 neue Reifen. Der Kastenwagen war ein
sogenannter L3H3 ... L3H3 bedeutet, dass die Karosserie die längste und höchste
ist, die man bei diesem Produkt von Opel erhalten kann. In absoluten Zahlen heißt
das, dass der Movano 6 Meter lang und 2,78 Meter hoch ist. Der Laderaum ist somit
4 Meter lang, 1,80 Meter im Mittel breit und 2,30 Meter hoch. Also ausreichend
Platz um 2 Motorräder zu transportieren. Gleichzeitig auch im Laderaum zu
schlafen wäre zwar aufgrund der Höhe auch möglich aber das wollten wir nicht.
Als erstes mussten wir den Lieferwagen mal vom Schmutz seines Vorlebens reinigen.
Dazu demontierten wir erst einmal alle Sperrholzverkleidungen und kehrten,
saugten, wischten und schrubbten wir alle Metallflächen sowie das aufgesetzte
Kunststoffdach.
Der nächste Schritt war dann der Einbau eines entsprechend tragfähigen Bodens,
der auch gedämmt sein sollte und die entsprechenden Montage- u. Verzurrpunkte
für die Motorradständer und Motorradabspannungen haben sollte.
Dazu kauften wir uns eine entsprechend große (5x2 Meter) dreifach verleimte
Holzplatte, zwei Vorderradwippen für Motorräder, 9 Verzurrösen und
Dämmmaterial.
Um die richtige Kontur für die neue
Bodenplatte zu bekommen pausten wir
einfach die alte Bodenplatte ab. Dann
machten wir eine Probeverladung unserer
Motorräder, damit wir die genauen
Positionen der Verzurrösen und der
Vorderradwippen ausmessen konnten.
Danach konnten wir dann die Verzurrösen
auf der neuen Bodenplatte fixieren und
einbauen.
Im Lieferwagen formten wir mit Kanthölzern einen Rahmen, den wir mit einem
Montagekleber fixierten, auf dem dann die Bodenplatte aufliegen und verschraubt
werden sollte.
Bevor wir den Holzboden im Kastenwagen fixierten passten wir auch noch den PVC-
Belag an den wir als oberste, leicht zu reinigende Oberfläche haben wollten.
Dann legten wir die Bodenplatte in den Movano und beklebten die Oberseite mit
den Doppelklebestreifen, die dann PVC-Boden fixieren sollte. Als letztes kam dann
der PVC-Boden drauf ... das sah dann zum Schluß so aus.
Im Laufe der Jahre ließen wir dann noch ein Dachfenster und ein Fenster in der
Schiebetüre und eine Markise einbauen. Zum Schlafen haben wir uns zwei
Lattenroste mit zwei Matratzen besorgt. Während des Transports kommen die samt
Bettwäsche unter das Dach. Beim Schlafen legen wir einfach sechs Kanthölzer auf
der mittleren Verstrebung der Karosserie quer zur Fahrtrichtung, und darauf dann
die Lattenroste mit den Matratzen. So ergibt sich sogar eine Art Keller bzw.
Garderobe unter dem Bett, den wir gut als Stauraum bzw. zum Gewand aufhängen
nutzen können. Und sogar einen Kühlschrank haben wir mit an Bord, und können
diesen mit 230V auf einem Campingplatz betreiben. Als Heizung haben wir uns
einen 2 KW Heizstrahler eingepackt und um die heiße Luft schneller aus dem
Wohnraum raus zu blasen, haben wir einen Ventilator mit an Bord.
Im Winter 2014/2015 haben wir uns bei einem Karosseriebauer eine Halterung für
das Reserverad unter dem Movano machen lassen. Damit ist das ewige heraus- u.
hineinheben des Reserverades beim Verladen der Motorräder endlich vorbei.
Seit nun drei Jahren ist unser Provisorium jetzt schon ein Fixum ... weil wir ganz
einfach lieber reisen und herum fahren, als dass wir schrauben und basteln. Aber
irgendwann sollte das Projekt doch fertig gestellt werden.
Also, was muss noch gemacht werden?
•
Stromverkabelung für 12 V und 230 V
•
12 V Beleuchtung einbauen
•
Einbau einer zweiten Batterie um die 12 V-Stromversorgung von der
Starterbatterie unabhängig zu machen
•
anderer Kühlschrank der auch mit 12 V funktioniert
•
Dämmung des gesamten Wohnraumes
•
Montage von 1-2 Solarpanelen
•
Heckkamera installieren (liegt seit 2015 im Keller)
UPDATE
Als Vorbereitung zu einem geplanten Urlaub wollten wir ein paar Dinge an unserem
Bus ändern. Zum Einen störte es uns, dass wir jedes Mal, wenn wir die Motorräder
in den Bus laden wollten unser Bett abbauen, und nach dem Ausladen der
Motorräder wieder bauen mussten. Hier suchten wir nach einer Lösung, die uns
diesen Aufwand ersparen sollte und gleichzeitig auch noch so eine Art Wohnraum
sicherstellen sollte.
Die Lösung war, dass wir das Bett quasi um eine Ebene hochsetzten und das Bett fix
einbauten.
Ein Vorteil dieser Anordnung war, dass wir viel Platz hatten um unsere
Motorradjacken u. -hosen zum Auslüften aufzuhängen.
Eine Solaranlage bestehend aus 2x 80 W-Panelen ließen wir uns schon im Vorfeld in
einer Werkstätte auf das Dach des Movano montieren - über die Qualität der
Montage will ich hier jetzt keine Worte verlieren. aber ich glaube, dass ich/wir das
mindestens genauso gut geschafft hätten. Für diesen Murks, hätten wir keine
Fachwerkstätte gebraucht. Deswegen gibts hier auch keinen Link oder Empfehlung
zu dieser Firma.
Unsere Aufgabe war es jetzt, die Solaranlage und die zweite Batterie entsprechend
zu verkabeln so dass wir auch Verbraucher wie unseren “neuen”
Campingkühlschrank und LED-Leuchten anschließen konnten. Weiters installierten
wir auch mehrere 12 V-Steckdosen sowie einen 12 V/220 V Stromwandler.
Auch eine Rückfahrkamera installierten wir. Wir schlossen sie so an, dass sie mit
einlegen des Rückwärtsganges aktiviert wurde - eine der wohl häufigsten
Anschlussmethoden.
Leider war bzw. ist die Kamera nicht wasserdicht, so dass wir relativ schnell
Wassertropfen vor der Linse hatten und somit das Bild das die Kamera lieferte
eigentlich unbrauchbar war. Da müssen wir uns wohl etwas Neues einfallen lassen.
Innerhalb dieses Rahmens legten wir
dann zwei Schichten des
Dämmmaterials auf