Track Tag 10 (294 km)
Höhenprofil Tag 10
Nach einem guten, ausgiebigen
Frühstück begannen wir unsere heutige
Tagesetappe.
Unsere geplante Strecke führte uns erst
einmal über die mautpflichtige
Autobahn “Mutter Teresa” nach Tetovo.
Von dort dann weiter in den Norden
Mazedoniens bis zur Grenze in den
Kosovo.
Beim Grenzübertritt in den Kosovo
wurden wir darauf aufmerksam
gemacht, dass unsere grüne
Versicherungskarte für dieses Land
nicht gültig ist. Natürlich wussten wir
das schon im vorhinein, da wir uns
natürlich entsprechend auf die Reise
vorbereitet hatten. Wir wurden ersucht unsere Motorräder abzustellen und in ein
kleines Büro zu kommen, wo die staatliche Versicherungspolizze ausgestellt werden
würde. Als wir das Büro betraten sahen wir, das auf einer Art Feldbett jemand lag und
schlief. Durch unser eintreten wurde er allerdings geweckt. Wie sich herausstellte war
der Mann derjenige, der uns die Polizze ausstellen sollte. Leicht verdattert setzte er
sich an die Schreibmaschine und tippte unsere Daten von unseren Personalausweisen
ab. Ich versuchte eher spaßeshalber mit dem Grenzer den preis für die Versicherung
nach unten zu verhandeln, weil sie für ein Motorrad und dem Umstand, dass wir
gerade einmal zwei Tage im Kosovo sein würden mit 15 Euro schon ganz schön teuer
war.
Den meisten Spaß hatten wir aber in einem anderen Zusammenhang. Da ich keinen
zweiten Vornamen habe steht auf meinem Reisepass nur mein Vorname Kurt und mein
Nachname - soweit so gut und auch einfach für den Beamten, der das alles abtippte.
Verena hat einen zweiten Vornamen und so steht bei ihr am Personalausweis “Verena
Elisabeth” und der Familienname. Der Beamte tippte für die Versicherung als
Vorname Verena und als Nachname Elisabeth. Das fiel dem Grenzbeamten auf, und er
fragte mich auf englisch ob wir beide denn verheiratet wäre. Ich antwortete darauf,
dass wir das seit 21 Jahren wären und ich ab dem Tag der Hochzeit graue Haare
bekommen hätte und deswegen jetzt so grau bzw. weißhaarig bin. Darauf musste er
laut lachen und entgegnete, dass auch er verheiratet wäre ... aber ihm wären die
Haare ausgegangen ... worauf wir beide lachen mussten.
Also, keine Angst bei den Grenzübertritten in den Ländern des ehemaligen Ostblocks
... die Beamten dort sind auch nur Menschen und verstehen Spass! Ein Foto mit dem
Grenzbeamten war natürlich obligatorisch.
Kurz nach der Grenze kamen wir dann an dieser Straßenrutschung vorbei. Auf der
einen Seite perfekt abgesichert und ausgeschildert ... aber in der anderen
Fahrtrichtung :-D ...
Bei einer Straßenkreuzung beschlossen wir dann in die Stadt Ferizaj zu fahren. Um
uns bei einem Kaffee aufzuwärmen. Irgendwie war es hier auf rund 800 m ziemlich
kühl.
Ferizaj selbst ist keine Stadt die man besuchen braucht. Ja selbst bei der Suche nach
einer Bar oder ähnlichem wo wir einen Kaffee kaufen und halbwegs gemütlich dabei
sitzen konnten taten wir uns schwer.
Weiter Richtung Stadtzentrum fuhren wir dann bei einem Café vorbei, dass ein Schild
hatte, das am ersten Blick so aussah wie eine Illy-Kaffeewerbung. Und so fuhren wir
beim zweiten Café mit dieser Werbung zu.
Beim Kellner fragte ich ob er einen Cappuccino für uns hätte und er schüttelte den
Kopf nachdrücklich. Gut dachte ich, und bestellte einen normalen Kaffee und ein Cola
für Verena. Verblüfft waren wir dann als ich einen wunderbaren Cappuccino serviert
bekam. Erst als ich zu Hause über diese Episode nachdachte dämmerte mir, dass im
Kosovo als auch in Bulgarien und auch in Albanien das Kopfschütteln als “Ja” und das
Nicken als “Nein” gebraucht wird. Ich hoffe ich denke daran, wenn ich das nächste
Mal dort bin.
Und während wir da so sitzen und unseren Kaffee bzw. das Cola trinken kommen
immer mehr junge Männer ... alle schauen sich zwar kurz unsere Motorräder an, aber
das ist in diesen Ländern nichts außergewöhnliches. Als wir dann zahlen wollen, sagt
der Kellner, dass wir eingeladen seine und nichts bezahlen brauchen. Und die ganzen
jungen Männer - es waren inzwischen sicherlich schon zehn - gaben sich als der
hiesige Motorsportclub zu erkennen, die vor allem mit kleinen leichten KTMs, GasGas,
Husquvarnas etc. in den umliegenden Wäldern herum fuhren - also auch Enduristen
wenn auch Hardenduristen waren. Fotos und Videos auf Handys wurden ganz stolz
gezeigt und das selbstgemalte Logo an einer Wand des Cafés wurde uns voller Stolz
gezeigt.
Freundlich und mit guten Wünschen wurden wir verabschiedet und machten uns
wieder auf den Weg zurück zur Route. Der weitere Weg führte uns dann nach Prizren.
In Prizren angekommen suchten wir uns einen Bankomat um Geld zu beheben. Unsere
Barschaft war schon ziemlich knapp. Und nach dem im Kosovo der Euro als
Zahlungsmittel verwendet wird und man eigentlich am gesamten Balkan (vielleicht
mit Ausnahme Kroatiens) mit dem Euro bar bezahlen kann, kam uns das sehr gelegen.
Allerdings war es nicht einfach für uns einen Geldautomat zu finden. In Prizren waren
ende der 90er Jahre auch heftige Ausschreitungen zwischen den Konfessionen, deren
Spuren man auch heutzutage noch sieht.
An der Nordwestausfahrt der Stadt begann es dann schlagartig ziemlich stark zu
regnen. und wir suchten Zuflucht bei einer Tankstelle und wollten den Regenschauer
aussitzen. Als aber nach gut einer Stunde immer noch regnete zogen wir uns dann
doch unsere Regenklamotten an und fuhren im immer stärker werdenden Regen
weiter - vielleicht eine falsche Entscheidung. Möglicherweise wäre der Weg nach
Albanien, also Richtung Westen die klügere und trockener Entscheidung gewesen ...
aber nachher ist man immer klüger.
Unser heutiges Ziel war das Valbona Tal in Albanien. Aber aufgrund des starken Regens
- und wir waren auch schon völlig durchnässt - schauten wir uns nach einem Hotel um.
Aber in diesem Teil des Kosovo war die Infrastruktur dahingehend nicht vorhanden.
Uns blieb also nichts anderes über, als weiter zu fahren. Und als wir bei Bajram Curri
die albanische Grenze überfuhren hatte es zu regnen aufgehört und noch weiter im
Landesinneren schien sogar wieder vereinzelt die Sonne durch die Wolken und die
Straßen waren trocken. Über Bajram Curri fuhren wir dann in das Valbona Tal. Bis vor
ein, zwei Jahren wäre die Straße in das Tal noch geschottert gewesen. 2015 war sie
bereits fein asphaltiert. Es wurde bereits dunkel, und so suchten wir uns hier im Tal,
welches touristisch für albanische Verhältnisse schon recht gut erschlossen ist eine
Unterkunft.
In einer Pension mit Haupthaus und einem abgetrennten Unterkunftshaus, wo es ein
paar Zimmer gab quartierten wir uns ein und spannten als erstes mal ein paar Schnüre
im Zimmer um unsere nassen Sachen zum Trocknen aufhängen zu können. Nach einer
heißen Dusche gingen wir in das Haupthaus zum Essen. Es wurde uns eine äußerst
üppige Speisekarte präsentiert, in der viele gute Sachen angeboten waren ... aber bei
der Bestellung stellte sich dann heraus, dass es eigentlich nur die Forelle aus der
heimischen Fischzucht zu essen gab. Naja, immerhin wussten wir, dass die Forelle
frisch gefangen worden war. Allerdings hätte der Fisch ruhig eine Nummer größer
ausfallen dürfen. So hatte ich den Gedanken, dass bei der Forelle ein “Babymord”
verübt wurde. Nach dem Essen gingen wir dann rasch zu Bett.
Kosovo
Kosovo (auch das Kosovo
oder der Kosovo) ist
eine Republik in
Südosteuropa auf dem
westlichen Teil der
Balkanhalbinsel. Sie war
ehemals Bestandteil der
1992 neu konstituierten föderativen Bundesrepublik
Jugoslawien und seit 2003 eine Teilregion der
Republik Serbien. Sie hat etwa 1,8 Millionen
Einwohner und gilt als stabilisiertes De-facto-
Regime. Hauptstadt ist Priština.
Die jüngere Geschichte ist durch den Kosovokrieg
von 1999 und dessen Folgen geprägt. Der
völkerrechtliche Status des Landes ist umstritten.
Am 17. Februar 2008 proklamierte das Parlament die
Unabhängigkeit des Territoriums. 108 der 193
Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen erkennen die
Republik Kosovo als unabhängig an.
Bei formeller Wahrung der Zugehörigkeit zu
Jugoslawien wurde Kosovo nach dem Krieg im Jahr
1999 unter die Verwaltungshoheit der Vereinten
Nationen gestellt. Völkerrechtliche Grundlage war
hierbei die Resolution 1244 des UN-Sicherheitsrates,
welche die Souveränität und territoriale
Unversehrtheit der Bundesrepublik Jugoslawien,
deren Rechtsnachfolger das heutige Serbien ist,
garantiert. Zudem wird die politische Entwicklung
seit dem 9. Dezember 2008 durch die EULEX Kosovo
überwacht. Dies gilt auch für die Region Nordkosovo,
die von der Regierung Kosovos derzeit nicht
kontrolliert wird.
Der Internationale Gerichtshof (IGH) gelangte am 22.
Juli 2010 in einem rechtlich nicht bindenden, von
der UN-Generalversammlung auf serbische Initiative
angeforderten Gutachten zu dem Ergebnis, dass die
Unabhängigkeitserklärung des Kosovo nicht gegen
das Völkerrecht verstoße. Gleichzeitig vermied der
IGH, den völkerrechtlichen Status des Kosovo zu
bewerten und erkannte die Gültigkeit der UN-
Resolution 1244 an.
Die serbische Regierung betrachtet das Kosovo
formal als seine Autonome Provinz Kosovo und
Metochien, räumt jedoch ein, dass eine „serbische
Souveränität über Kosovo praktisch nicht vorhanden
ist“ und die „wahren Grenzen“ Serbiens in der
Zukunft noch zu bestimmen seien.
Quelle: Wikipedia
Prizren
ist eine Großstadt im Süden des Kosovo am Fuß des
Šar Planina (alb. Sharr), unweit des wichtigsten
Grenzübergangs zu Albanien. Sie ist Amtssitz der
gleichnamigen Großgemeinde, die mit knapp 180.000
Einwohnern die zweitgrößte des Landes ist.
Prizren spielt in der Geschichte des Kosovo eine
wichtige Rolle. Sie war für die Serbisch-Orthodoxe
Kirche ein religiöses Zentrum und während
Jahrhunderten eine der größten Städte der Region.
Als Handelszentrum blühte sie unter der serbischen
und osmanischen Herrschaft auf und lockte sogar
mitteleuropäische Kaufleute an, die Niederlassungen
eröffneten. Mit dem Einzug des Islams im 15.
Jahrhundert wurde Prizren regionales Zentrum einer
weiteren Religion. Im Zeitalter des Nationalismus des
19. Jahrhunderts (Rilindja) war Prizren Treffpunkt
albanischer Nationalisten, die versuchten – teils mit
schriftstellerischer Tätigkeit, teils mit militärischer
Gewalt – die Herrschaft der Osmanen in den
albanischen Gebieten zu beenden und einen
Nationalstaat zu gründen.
Heute ist Prizren vor allem ein wichtiger
Verkehrsknotenpunkt, ein kulturelles Zentrum und
mit ihrer teilweise erhaltenen Altstadt und den
vielen historischen Bauten Anziehungspunkt von
Touristen.
Quelle: Wikipedia
Tag 1 & Tag2 - Salzburg bis Venedig (451 km)
Tag 3 - Igoumenitsa bis Leskovik/CP (156 km)
Tag 4 - Leskovik bis Ballaban/CP (188 km)
Tag 5 - Ballaban bis Berat/Hotel (72 km)
Tag 6 - Ruhetag in Berat/Hotel
Tag 7 - Berat bis Bitola/Hotel (274 km)
Tag 8 - Bitola bis Gostivar/Hotel (341 km)
Tag 9 - Gostivar - Valbona/Hotel (262 km)
Tag 10 - Valbona - Kolasin/Hotel (294 km)
Tag 11 - Kolasin - Kotor/CP (276 km)
Tag 12 - Kotor - Mojkovac/CP (259 km)
Tag 13 - Mojkovac - Zabljak/Hotel (179 km)
Tag 14 - Zabljak - Jaice/CP (422 km)
Tag 15 - Jaice - Starigrad/CP (388 km)
Tag 16 - Starigrad - Seliste Drezniko/Hotel (272 km)
Tag 17 - Seliste Drezniko - Oberndorf (575 km)