Eigentlich hatten wir vor gehabt einen
Tag auf diesem Campingplatz zu
verbringen. Einerseits, damit Verena
einen Ruhetag für ihre Schulter
bekommt, und andererseits, damit ich
noch einen Tag mit der gepäckfreien
TransAlp ein wenig in der Hochebene
Sinjajevina herum fahren konnte.
Aber, das war nur sinnvoll bei schönem
Wetter. Aber in der Nacht hatte es
geregnet, und als wir in der Früh
unsere Nasen aus dem Zelt steckten
war der Himmel bewölkt, und die
Wolken hängten tief - sodass ich
annehmen musste, dass man auf der Sinjajevina im Nebel unterwegs wäre. Also
fällten wir den Entschluss, auf den Ruhetag zu verzichten und weiter zu fahren. Wir
packten zusammen, ich belud meine TransAlp wieder und ließen das Zelt zum
Trocknen noch stehen während wir frühstücken gingen. Auch hier gab es wieder ein
deftiges Balkanfrühstück. Obwohl es immer wieder ein wenig aus den Wolken heraus
nässte wurde die Bewölkung immer heller. Und als wir vom
Campingplatz aufbrachen brach auch die Sonne aus den
Wolken hervor ... hatten wir wieder
einmal die falsche Entscheidung
getroffen? So wie es jetzt aussah - Ja!
Aber wir hielten an unserer
Entscheidung fest, fuhren entlang der
Tara nach Mojkovac wo sich dann die Schlucht der Tara schon
deutlich weitet, tankten dort unsere Motorräder auf und
kauften etwas für unser Mittagspicknick ein. Von Mojkovac fuhren wir nach Pljevlja.
Die Karte versprach eine kurvige Strecke ... und das war sie auch. Außerdem waren
wir in einem Landesteil Montenegros unterwegs, den wir noch nicht kannten.
In Pljevlja machten wir Rast und
tranken einen Kaffee. Der Himmel
hatte sich inzwischen auch schon
wieder mit Wolken verhängt und es
war wieder recht kühl. Pljevlja selbst
ist eine Stadt die vom Bergbau lebt
und eigentlich alles andere ist als ein
Ort den man besuchen muss.
Während der Pause schaute ich auf
meinem Smartphone bei Regen-
Alarm.de nach wie die Wetterlage ist.
Und dabei sahen wir, dass wir bei
unserer geplanten weiteren Route (wir
wollten eigentlich weiter Richtung Norden/Gorazde weiterfahren) geradewegs in ein
ziemlich starkes Niederschlagsgebiet hinein fuhren. Und wie wir so beratschlagten ob
wir besser Richtung Nordosten/Serbien oder Südwesten/Durmitorregion ausweichen
sollten begann es auch in Pljevlja zu regnen. Schnell zahlten wir und ich zog mir
meine Regenkluft (wieder einmal) an. Und dann fuhren wir - auch aufgrund des Bildes
des Niederschlagsradar - Richtung Žabljak.
Ein paar Kilometer regnete es noch, aber dann hörte
es wieder auf und die Sonne kam wieder heraus. Es
sah so aus, als ob wir wenigstens jetzt alles richtig
gemacht hätten. Der Blick hinunter auf die Brücke
über die Tara war schon schön - im Regen hätten wir
da wohl nichts gesehen. Als wir dann über die Brücke
fuhren, gingen dort die Leute mit kurzen Hosen und T-
Shirts und die Damen in kurzen
Röcken spazieren und schauten
uns bzw. mich in meiner
Regenkluft ziemlich entgeistert an. Ich nahm mir aber
trotzdem die Zeit für ein Foto der Tara. Obwohl ich schön
langsam unter meiner Regenkombi zu dampfen begann.
Wir fuhren auf der westlichen Seite der Tara die Kehren wieder
hoch in das Hochland. Und kaum waren wir oben angekommen
begann es wieder wie aus Schaffeln zu schütten. Am Ortsrand
von Žabljak beratschlagten wir wieder unsere weitere
Vorgangsweise. Zur Wahl stand entweder die Fahrt durch das
Durmitorgebirge, die uns bei dem Sauwetter auf fast 2000 m raufbringen sollte oder
die Route über die Sušiče Schlucht. Beide Varianten würden in der Piva Schlucht
wieder zusammen treffen ... und dann würden wir weiter sehen. Wir entschieden uns
für die Route über die Sušiče Schlucht - vor allem weil wir befürchteten, dass es im
Gebirge möglicherweise schneien könnte.
Wir fuhren also aus Žabljak hinaus ... aber es begann noch stärker zu regnen, und
nach wenigen hundert Metern beschloss ich dass wir heute nicht mehr weiterfahren
würden. Wir drehten um und fuhren in Žabljak bei der erstbesten Zimmervermietung
zu. Dort war zwar nur eine ganze Ferienwohnung zu vermieten, aber das war uns in
Anbetracht dieses Wetters egal. Pitschnass luden wir von unseren Motorrädern ab, was
wir brauchten und bezogen unser Domizil. Verena war in ihrer Schulter so verspannt,
dass ich ihr beim Ausziehen der Jacke und der Protektorweste helfen musste - sie
konnte sich gar nicht mehr ordentlich bewegen.
Nachdem wir uns heiß
geduscht und alles soweit
zum Trocknen aufgehängt und
einen heißen Kaffee, den wir
uns in der Küche der
Ferienwohnung zubereitet
hatten, getrunken hatten
gingen wir in den nahe
liegenden Supermarkt, indem
wir schon vor 5 Jahren
einkaufen waren, einkaufen.
Es ist schon beeindruckend,
wieviel sich alleine in diesem
Supermarkt in dieser Zeit
verändert hatte. Das
Sortiment war viel
umfangreicher geworden, die
Einrichtung viel moderner und natürlich waren auch schon sehr viele Produkte der
großen uns bekannten Lebensmittelkonzerne vertreten.
Verena zauberte dann in der Küche unserer Ferienwohnung ein Putengeschnetzeltes
mit Reis zum Abendessen und ging dann bald schlafen, während ich noch ein wenig
mit unserem Netbook im Internet surfte.
Track Tag 13 ( 179 km)
Höhenprofil Tag 13
Pljevlja
(deutsch veraltet Kamenitza)
ist eine Stadt, die
Verwaltungssitz der
gleichnamigen Gemeinde im
Norden Montenegros ist. Mit
einer Fläche von 1346
Quadratkilometern ist sie die
flächenmäßig drittgrößte
Gemeinde Montenegros und
umfasst damit etwa zehn Prozent des Territoriums
des Landes.
Pljevlja ist auf Grund des Rohstoffreichtums der
Region eines der wichtigsten industriellen Zentren
des Landes. Daneben gibt es wichtige touristische
Ziele wie beispielsweise die Tara-Schlucht. Fünf
Kilometer nordöstlich der Stadt verläuft die
serbische Grenze.
Pljevlja ist eines der wenigen industriellen Zentren
Montenegros. Etwa fünf Kilometer südwestlich der
Stadt befindet sich das einzige Wärmekraftwerk des
Landes, das von einem nahe gelegenen Tagebau mit
Braunkohle versorgt wird. Mit einer Leistung von 210
Megawatt liefert es etwa 45 % der im Land
benötigten elektrischen Energie. Daneben gibt es
das Bergwerk Šuplja stijena, in dem Zink und Blei
gefördert wird. Außerdem gibt es auf Grund des
Waldreichtums der Gemeinde eine vielfältige
holzverarbeitende Industrie.
Quelle: Wikipedia
Tag 1 & Tag2 - Salzburg bis Venedig (451 km)
Tag 3 - Igoumenitsa bis Leskovik/CP (156 km)
Tag 4 - Leskovik bis Ballaban/CP (188 km)
Tag 5 - Ballaban bis Berat/Hotel (72 km)
Tag 6 - Ruhetag in Berat/Hotel
Tag 7 - Berat bis Bitola/Hotel (274 km)
Tag 8 - Bitola bis Gostivar/Hotel (341 km)
Tag 9 - Gostivar - Valbona/Hotel (262 km)
Tag 10 - Valbona - Kolasin/Hotel (294 km)
Tag 11 - Kolasin - Kotor/CP (276 km)
Tag 12 - Kotor - Mojkovac/CP (259 km)
Tag 13 - Mojkovac - Zabljak/Hotel (179 km)
Tag 14 - Zabljak - Jaice/CP (422 km)
Tag 15 - Jaice - Starigrad/CP (388 km)
Tag 16 - Starigrad - Seliste Drezniko/Hotel (272 km)
Tag 17 - Seliste Drezniko - Oberndorf (575 km)