Nach einer sehr ruhigen Nacht
wachten wir erholt auf. Und
uns wurde ein wunderschöner
Blick über einen Teil der
Bucht, der in der
Morgensonne lag, geschenkt.
Verena war gestern bei einem
“Streifzug” schon darauf
gekommen, dass in einem der
Gebäude ein ehemaliges
Lager für militärische
Ausrüstungsgegenstände
gewesen sein musste, in
einem anderen Gebäude war
offensichtlich ein Archiv von
Unterlagen der JVA. Gestern
war es aber schon zu dunkel
um sich dort genauer umzusehen. Das holten wir jetzt in der Früh nach. Die
militärischen Ausrüstungsgegenstände waren inzwischen völlig unbrauchbar geworden.
Das Dach des Gebäudes dürfte undicht sein und so kam immer wieder Wasser hinein
was natürlich dem Zustand der Leder- u. Stoffsachen gar nicht zuträglich war. Aber
das Archiv war schön trocken geblieben. Hier hätten Historiker wohl ein breites
Forschungsfeld. Soweit ich das übersehen konnte waren hier Unterlagen von den
1970ern bis zum endgültigen Zerfall Jugoslawiens bzw. der Republik Serbien und
Montenegro.
Nachdem wir unsere Sachen zusammengepackt hatten trennten sich unsere Wege.
Verena fuhr auf der asphaltierten Straße wieder hinunter und fuhr dann auf der
Westseite der Halbinsel bis Lepetane. Ich fuhr die Schotterstraße weiter. Auf diesem
Stück waren meine Freunde und ich im Herbst 2014 auch schon gefahren um die alten
Geschützstellungen am Gipfel der Halbinsel zu erkunden.Aber, ich hatte letztes Jahr
gesehen, dass dort eine Straße weiterführt auf der man dann auf der anderen Seite
der Halbinsel wieder ans Meer kommt.
Müßig zu erwähnen, dass es mir beim steilen Bergabstück wieder meine improvisierte
Kotflügelbesfestigung zerstört hat. Aber inzwischen hatte ich ja schon Routine und
hab sie schnell wieder Instand gesetzt.
Bei Lepetane traf ich wieder auf Verena. Wir kauften uns ein Fährticket und fuhren
mit der Fähre über die schmale Stelle der Bucht von Lepetane nach Kamenari. Von
dort ging es zuerst entlang der Bucht und dann wieder ins Hochland Richtung Norden.
In Nikšić machten wir dann Mittagspause.
Wir setzten uns in eine Bar, bekamen dort aber nur etwas zu trinken. Wir hatten aber
großen Hunger. Also machte sich Verena auf die Suche und fand ein paar Türen weiter
eine Grillbude, wo sie uns zwei dönerähnliche Mahlzeiten herrichten ließ. Dabei hatte
sie mit den Damen im Grill einigen Spaß.
Nach unserer Pause ging es weiter Richtung Norden. Unser heutiges Tagesziel lag im
Durmitor bzw. an der Tara. Die Fahrt dorthin war wunderbar und führte uns vorbei an
schönen Landschaften.
Im Tal der Tara suchten wir uns einen Campingplatz. Beim ersten Versuch kam man
uns zwar sehr mit dem Preis entgegen, aber als wir nach den Duschen fragten, wurde
uns gesagt, dass es bis zum Fertigausbau des CP nur diese 10 Liter Solarduschen gäbe.
Wir lehnten das Angebot dankend ab und fuhren weiter. Einen Campingplatz weiter
passte dann alles und wir stellten unser Zelt unter einem schattenspendenden Baum
auf.
Es war noch relativ bald am Nachmittag und Verena war froh über einen “Lazy
Afternoon”. Aber ich hatte noch nicht
genug. Ich montierte sämtliches
Gepäck von meiner TransAlp ab und
machte mich auf den Weg um eine
Straße, die auf die Hochebene
Sinjajevna raufführt zu
erkunden.Vielleicht, so mein Plan,
finde ich eine Verbindung zu einer
anderen Straße (die wir im Herbst
2014 gesucht hatten) um auf einem
anderen Weg wieder abfahren zu
können. Leider zeigten sich im flotten
Schottereinsatz auch die Grenzen
meines MITAS E-07. So richtig Grip
konnte er in dem zumeist losen
Schotter nicht aufbauen. Ich schraubte mich auf der im unteren Bereich gut
ausgebauten Schotterstraße (andere Motorradfahrer reden ja hier von “Gelände”)
nach oben. Das erste Ziel war der Zabojsko Jezero. Leider war der Weg dort durch
vorangegangene Forstarbeiten so zerfurcht und zerfahren, das ein vorankommen mit
der TransAlp schwierig war. Und nachdem ich alleine unterwegs war wollte ich kein
allzu großes Risiko eingehen.
Also drehte ich um und versuchte mein Glück an einer anderen Stelle. Eine
Weggabelung bevor ich zu den Wanderhütten (siehe Bild oben) kam, ging ein Weg in
jene Richtung weg, die für mich und mein Vorhaben interessant war. Leider waren
auch dort die Wege so aufgeweicht und teilweise unter Wasser. Also drehte ich
unverrichteter Dinge wieder um. Als ich mir in der Nachbetrachtung meinen Track auf
Google Earth anschaute musste ich ohnehin feststellen, dass ich falsch war und auch
der Weg wenige Meter nachdem ich umdrehte zu Ende gewesen wäre.
Ich fuhr also auf der selben Straße zurück wie ich gekommen war. Im Taratal wieder
angekommen sah ich das Hinweisschild zur Manastir Dobrilovina. Gut dachte ich mir
... So spät ist es noch nicht, also mache ich etwas für meine kulturelle Bildung :-)
In der Kirche war eine junge Nonne gerade beim Putzen und ich fragte sie, ob ich
fotografieren dürfe, was sie mir gestattete. Und dann zeigte sie mir noch, dass hinter
einer Ikone ein Skorpion saß.
Nach der Besichtigung fuhr ich zurück zum Campingplatz. Verena war gerade von
einem Nachmittagsschläfchen aufgewacht und im Gespräch mit einem deutschen
Ehepaar, welches gerade angekommen und auch mit Motorrädern unterwegs war.
Da es am Campingplatz die Möglichkeit gab Bier zu kaufen, und unter einer Laube ein
wenig zusammen zu sitzen verabredeten wir uns mit dem Paar für später auf ein oder
zwei Bier. Wir wurden dann noch gefragt, ob wir auch was zu essen haben wollten.
Natürlich wollten wir. Und so wurde uns ein dreigängiges Menü aus Suppe, Grillteller
und Nachspeise kredenzt. Am späteren Abend bekamen wir noch - ohne gefragt zu
werden - Schokoladepalatschinken. Wir waren zum Platzen voll - aber gut war’s.
Spät am Abend - möglicherweise schon nach Mitternacht - gingen wir in unser Zelt
schlafen.
Track Tag 12 ( 259 km)
Höhenprofil Tag 12
Nikšić
ist mit 58.200 Einwohnern
nach Podgorica die
zweitgrößte Stadt
Montenegros.
Die Stadt liegt rund 50 km
nordwestlich der Hauptstadt
und ist mit dieser durch eine
Fernstraße und eine
Bahnstrecke verbunden. Die
Gemeinde Nikšić hat 76.700
Einwohner und umfasst eine
Fläche von 2.065 km². Damit ist sie die flächenmäßig
größte Gemeinde Montenegros.
Bereits im 4. Jahrhundert gab es hier eine Siedlung,
die den Namen Onogost trug. Die Überreste dieser
antiken Stadt sind noch heute zu besichtigen. Im 17.
Jahrhundert entstand das Kloster Ostrog, rund 10 km
südöstlich von Nikšić; das Kloster war eine Gründung
und Wirkungsstätte des Heiligen Vasilije und gilt
daher als wichtigstes geistliches Zentrum
Montenegros. In Nikšić selbst befindet sich die
Saborna-Kirche, die ebenfalls dem Heiligen Vasilije
gewidmet ist; sie ist von einem Park umgeben. Rund
um die Stadt befinden sich drei Seen, Krupać, Slano
und Liverovići, die beliebte Ausflugsziele sind. Die
Stadt ist auch als Heimat des Nikšičko pivo, des
Bieres aus Nikšić, bekannt und beherbergt die
philosophische Fakultät der Universität Montenegro.
Quelle: Wikipedia
Tag 1 & Tag2 - Salzburg bis Venedig (451 km)
Tag 3 - Igoumenitsa bis Leskovik/CP (156 km)
Tag 4 - Leskovik bis Ballaban/CP (188 km)
Tag 5 - Ballaban bis Berat/Hotel (72 km)
Tag 6 - Ruhetag in Berat/Hotel
Tag 7 - Berat bis Bitola/Hotel (274 km)
Tag 8 - Bitola bis Gostivar/Hotel (341 km)
Tag 9 - Gostivar - Valbona/Hotel (262 km)
Tag 10 - Valbona - Kolasin/Hotel (294 km)
Tag 11 - Kolasin - Kotor/CP (276 km)
Tag 12 - Kotor - Mojkovac/CP (259 km)
Tag 13 - Mojkovac - Zabljak/Hotel (179 km)
Tag 14 - Zabljak - Jaice/CP (422 km)
Tag 15 - Jaice - Starigrad/CP (388 km)
Tag 16 - Starigrad - Seliste Drezniko/Hotel (272 km)
Tag 17 - Seliste Drezniko - Oberndorf (575 km)