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Nach dem gestrigen, sehr langen Tag - sowohl in zeitlicher Sicht als auch was die  gefahrene Wegstrecke anbelangt - sollte der fünfte Tag wieder etwas kürzer  ausfallen. Wieder einmal fuhren wir über den Col de Vars Richtung Norden. Kurz nach der  Ortschaft Vars bogen wir dann von der D902 ab. Der Col de Valbelle war das Ziel. Ich hatte mir um die Route eigentlich keine Gedanken gemacht und einfach nur das Ziel im Navigationsgerät eingegeben. Und der Zumo machte was er sollte ... er brachte  uns auf der kürzesten Strecke zum eingegebenen Ziel. Dass wir dabei quer durch ein Schigebiet fuhren ... entlang von Schiabfahrten und vorbei an Liftstationen ... das  war dem Zumo wurscht. Und uns auch - zumindest anfangs. Es war ja Sommer, und  die Schifahrer noch nicht da. Fahrverbotsschild war keines zu sehen und für uns und die paar Wanderer war ausreichend Platz. Aber die Wege wurde dann doch schmaler und immer “ungepflegter” ... und auch  steiler. Und an einer  steileren Stelle, deren  Oberfläche auch noch mit  etwas gröberen, losem  Schotter bedeckt war und  man einfach am Gas  bleiben musste um Vortrieb zu bekommen, schmiss  Verena ihre Nerven weg  und bleib mitten in der  Auffahrt stehen. Die Angst  um ihr “neues Knie” und  die Erinnerung an die  postoperativen Schmerzen hatte sie doch ein wenig eingebremst und vorsichtiger  werden lassen. Also drehte ich (ich war ja schon ein wenig weiter) um, beruhigte Verena erst  einmal und fuhr dann beide Transen das steilere Stück wieder hinunter. Bergab ist  ja immer blöder wie bergauf ... aber es ging gut. Nun fuhren wir fast die gesamte  Schipiste wieder zurück bis zu einer weiteren Abzweigung. Dort gab ich das Ziele  erneut ein und schaute mir diesmal auch die vorgeschlagene Route an und setzte  2-3 weitere Routenpunkte. Und schon brachte uns das GPS-Gerät auf einem recht  einfach zu fahrenden Weg hinauf audf den Col de Valbelle, der gleichzeitig auch die Bergstation von eines Schilifts ist und auch sowas wie ein größeres Restaurant  hatte, das natürlich in dieser Jahreszeit geschlossen war. Vom Col de Valbelle aus ging es, zunächst noch oberhalb der Baumgrenze, später  durch den Wald auf einer schönen Schotterpiste in das Tal der Durance. Kurz darauf sahen wir in der Ferne den Lac de Serre-Poçon. Kaum im Tal angekommen bogen wir auch schon wieder Richtung Osten ab und  folgten der D39 Richtung Crevoux. Über La Chalp ging es weiter und bald ging die  asphaltierte Straße in eine schöne Schotterpist über und wir befanden uns auf dem  Weg zu unserem letzten Tagesziel - dem Col du Parpaillon. Die Auffahrt ging uns flott von der Gashand, und auch die Abfahrt war recht flott  und vor allem lustig. Verena hatte scheinbar wieder mehr Vertrauen in ihre  Fahrkünste bekommen, und ich fühlte mich gerade großartig auf meiner Alp ... und  das ließ mich übermütig werden. Immer flotter fuhr ich die Schotterpiste  talabwärts bis zu einer Holzbrücke, die über einen Gebirgsbach führt. Diese Brücke  fuhr ich mittig an, dachte mir aber dann, dass es doch “schöner” wäre, wenn ich  über die längs verlegten Bohlen führe. und so lenkte ich nach links um auf diese  Bohlen aufzufahren. Aber ich machte das wohl mit zu wenig Nachdruck, und das  Vorderrad kam über den ca. 5 cm hohen Absatz nicht drüber. Und irgendwie begann dann meine Alp zu schlingern, das Vorderrad hüpfte dann doch irgendwie rauf und  auf der anderen Seite wieder herunter, während das Hinterrad auf der anderen  Seite der Bohle blieb. Und dann kam ich irgendwie zu Sturz, das Motorrad lehnte  sich gegen das Holzgeländer, dass ich mir schon dachte, “Wenn das jetzt bricht,  dann liegt meine Alp acht Meter tiefer im Gebirgsbach und ich obendrauf”. Aber  Gott sei Dank hielt das Geländer und wir blieben auf der Brücke. Nur die  Saugnapfhalterung meiner GoPro Hero 2, die ich links außen auf meiner  Scheinwerferverkleidung angebracht hatte, flog in Hohem Bogen in das Bachbett  des Gebirgsbaches. Verena, die relativ nah hinter mir fuhr konnte das ganze quasi erste Reihe fußfrei  beobachten. Mir war bei dem Vorfall nichts passiert, aber die Alp hatte schon Blessuren davon  getragen. Auffällig waren zunächst das gebrochene Glas des Scheinwerfers, ein  Sprung/Riss in der Scheinwerferverkleidung und im Frontkotflügel - und wenn ich  mir recht erinnere auch der linke Rückspiegel. Beim Weiterfahren viel mir dann auf, dass der Lenker etwas schief stand. Aber da dachte ich mir noch nicht viel dabei  und vermutete nur verdrehte Gabelholme, die man ja durch einfaches lösen der  Achsholmklemmungen wieder beheben würde können. Werkzeug hatte ich ja  ausreichend mit unserem Opel Movano mitgenommen. Und so fuhren wir zurück zum Campingplatz. Obwohl die heutige Runde recht kurz war hatten wir heute doch viel erlebt, neues  gesehen und viel Schotter unter die Räder genommen.
Tagestour (145 km)
Höhenprofil
Das Ziel in Sicht Schadensbegutachtung DIe Bergung der Saugnapfhalterung Die Brücke