Waren wir gestern über die Nordrampe des Col de la Cayolle zum Campingplatz
“heim” gefahren, so stand
die Nordrampe und der
Col de la Cayolle heute am
Beginn unseres
Tagesausflugs. 40 Minuten
nach unserem Start
erreichten wir die
Passhöhe. Auf dem Weg
dorthin überholten wir
schon wieder massenhaft
Radfahrer, die tlw. aus mir
unverständlichen Gründen
zu Zweit, Dritt und sogar
zu Viert nebeneinander
fahren mussten/wollten
und so die Straße fast
sperrten und zu einem
echten Verkehrshindernis
wurden. Das wäre alles kein Problem, wenn diese langsamen Verkehrsteilnehmer
schön am rechten Straßenrand hintereinander fahren würden. aber so sammeln
diese Leute bei mir keine Beliebtheitspunkte.
Von der Passhöhe abwärts ging es durch das lange, flache Tal entlang der Var. Bei
Guillaumes bogen wir Richtung Osten zum Col de Valberg ab. Hier, auf dieser Straße
hinauf zum Col hab ich damals 2004 bei meiner Varadero das erste Mal die
Fußrasten zum schleifen gebracht. Mit unseren TransAlp ließen wir es viel
gemächlicher angehen.
Über den Col de Ste. Anne ging es weiter zum Col de la Couillole in das Tinee-Tal.
Dort fährt man der, wie ein Adlerhorst am Fels hängenden Ortschaft Roubion vorbei.
Das ist für mich jedesmal wieder ein spektakulärer Anblick.
Im Tinee-Tal wandten wir uns südwärts - aber nur bis Tournefort. Dort bogen wir
wieder in östlicher Richtung ab - zunächst zum Col de l’Abeille und dann weiter
zum Col d’Andrion. Waren die Straßen bis zum Col d’Abeille noch recht eng, kurvig
aber asphaltiert, so wurden sie Richtung Col d’Andrion schottrig - ein Vergnügen.
Zumindest für mich. Verenas Tag war heute nicht so gut ... vielleicht noch eine
Nachwirkung ihres Sturzes, oder einfach nur schlecht geschlafen. Auf alle Fälle war
sie deutlich langsamer unterwegs als üblich. Und auf Schotter fühlte sie sich heute
gar nicht wohl.
Deswegen verabschiedete sich Verena, nachdem wir in Roquebilliere angekommen
waren, von mir und fuhr via Col St. Martin pres Valdeblore, Isola und St. Etienne de
Tinee, Col de la Bonette und Jausiers zurück nach Barcelonnette.
Ich jedoch disponierte kurzfristig um und plante auf die Schnelle eine
Weiterführung der Tour mit einem höheren Schotteranteil ... wenn man schon
(wieder) mal in der Region ist, muss man das auch ausnutzen.
Und so fuhr ich bei Roquebilliere gleich hinauf auf den Col Turini - eine äußerst
schwungvolle, kurvenreiche Strecke. Auf der Passhöhe zweigt dann eine Straße zu
der aussichtsreichen Circuit de l’Aution ab, den ich auch bis ca. zu den alten
Kasernen mit dem 2. WK-Panzer davor befahren habe. Von hier zweigt dann
wiederum ein Schotterweg ab, der in das Vallee du Cairo führt.
Im Vallee du Cairo fuhr ich dann ein paar Kilometer nach Osten Richtung Roja-Tal.
Vor dem Weiler Maurion steuerte ich wieder nach Norden um mich über den Berg ins
nächste Seitental “zu hanteln”. Bei Berghe Inferieur fuhr ich dann wieder ab um bei
Fontan das Roja-Tal zu erreichen. Hier ging es dann wieder für einige Kilometer
nach Norden. Bei Tende verließ ich das Roja-Tal wieder und steuerte, erst über enge
Straßen mit recht ruppigem Asphalt, später über Schotterwege, den Mont Agnelet,
die Baisse d’Ourne und die Baisse Peyrefique an.
Von der Baisse Peyrefique gelangt man, vorbei am Fort Marguerie, zum Scheitel des
Col de Tende.
Da es beim Erreichen des Col de Tende schon 18.20 Uhr spät war, fuhr ich nun ohne
weitere Schnörkel und in recht flottem Tempo stracks nach Borgo San Dalmazzo und
bog dort Richtung Westen ab. Über Vinadio und Demonte ging es über den Col de
Larche und weiter nach Jausiers zum unserem Campingplatz in Barcelonnette.
Aber als ich dort ankam stand unser Bus nicht mehr auf dem mir bekannten Platz.
Aber Verena holte mich ab. Sie war doch schon viel früher angekommen und weil
ein schönerer Stellplatz frei geworden war hatte sie kurzerhand unseren Bus
umgestellt und alles wieder häuslich eingerichtet.
Tagestour (408 km)
Höhenprofil