Für den heutigen Tag hatte ich mir vorgenommen ein wenig in der Gruppe
unterwegs zu sein und mich dann, gegen Mittag. mit Verena und meiner Tochter in
Bardonecchia zu treffen um dann weiter zur Stella Alpina und vielleicht hinauf auf
den Colle Sommeiler zu fahren.
Der erste Weg führte uns über die Punta Colomnion hinauf auf den Passo della
Mulattiera. Jetzt wurde mir auch klar, wo ich da am Vortag falsch herum geirrt war.
Nach wenigen Kilometern stießen wir auf eine Gruppe tschechischer Motorradfahrer,
von denen einer seine 750er Africa Twin ein wenig im Abseits geparkt hatte. Gott sei
Dank war dem Fahrer nichts passiert - und mit vereinten Kräften holten wir die
Africa Twin wieder zurück auf den rechten Weg.
Der weitere weg zur Passhöhe war recht unspektakulär. Aber den letzten Anstieg
hinauf verweigerte ich. Der Weg war recht steil, was nicht so das Problem gewesen
wäre ... aber er war auch noch recht schmal. Und wenn man da die Linie nicht
genau hält, dann bekommt man die “Not in Dosen”. Also, lieber nix riskieren, und
zu Fuß rauf gehen.
Wir verbrachten ca. eine halbe Stunde dort oben und genossen die schöne Aussicht.
Auf der einen Seite sah man nach Italien ins Susatal, auf der anderen Seite Richtung
Frankreich. Dann machten wir uns an den Abstieg nach Bardonecchia um dort
Mittagspause zu machen und uns, wie schon geschrieben mit Verena und meiner
Tochter zu treffen.
Nach einer ausgiebigen Stärkung fuhren wir dann im Konvoi um Rifugio Scarfiotti um
dort das Eintreffen der Teilnehmer der “Stella Alpina” zu beobachten. Auf dem Weg
dorthin überholten wir einige dieser Teilnehmer, die nicht immer mit Enduros den
Weg zum Rifugio auf sich nahmen und teilweise mit Sportbikes, Naked Bikes die
schottrige Anfahrt auf sich nahmen.
Nachdem wir dem Treiben einige Zeit zugesehen hatten, beschlossen wir uns
anzusehen, wie weit man zu dieser Jahreszeit auf den Colle Sommeiller hinauf
kommt.
Die ersten Kehren nach dem Rifugio hatten wir noch für uns alleine und gingen auch
recht flott. Aber vor der letzten Kehrengruppe bevor man das Hochplateau lag noch
ziemlich viel Schnee und da konnten wir mit unseren schweren Reiseenduros nicht
durchfahren. So war leider hier Schluß. Das war das erste Mal, dass ich auf den
Sommeiller nicht ganz rauf gekommen bin.
Und wie wir da so standen und die grandiose Natur und Bergwelt rund um uns
betrachteten, kam Harry - der Besitzer der orangen
KTM - drauf, dass er in seinem Hinterreifen einen Nagel
stecken und deswegen einen Patschen hatte. Nachdem
wir gut ausgestattet
waren, versuchten wir die
Panne vor Ort zu beheben.
Das Hinterrad wurde
ausgebaut, aber wir brachten den Reifen nicht von der
Felge runter. So baute Harry das Rad wieder ein, und
wir fuhren, Harry in die Mitte nehmend, in einem recht
züggen Tempo talabwärts. Ich hätte nicht gedacht, dass sich solch ein Tempo mit
einem platten Hinterreifen hätte machen lassen.
Beim Rifugio versuchten wir das ganze dann nocheinmal. Aber auch hier wehrte sich
der Heidenau K60 Scout dagegen, dass wir ihn vom Hump der Felge runterzwingen
wollten. Selbst das Gewicht einer TransAlp inkl. eines Großteils meines Gewichts
war nicht genug.
Also wurde das Hinterrad neuerlich unverrichteter Dinge wieder in der Schwinge
montiert und wir nahmen die Abfahrt nach Bardonecchia in Angriff, da es dort eine
Werkstatt gibt, die die
Panne beheben konnte.
Durch die “lange” Fahrt
war der Schlauch so heiß
geworden, dass man ihn
kaum angreifen konnte ...
deswegen kaufte Harry bei
der Werkstätte einen
neuen Schlauch und binnen
weniger Minuten waren wir
wieder fahrbereit. Da die
Tageszeit inzwischen
allerdings schon deutlich
vorangeschritten war, beschlossen wir auf den Campingplatz zurück zu kehren und
den Tag gemütlich ausklingen zu lassen.
Den darauf folgenden Tag (Tag 9) verbrachten wir zu Dritt ganz gemütlich am
Campingplatz bzw. fuhren wir mit unserem Bus nach Susa um dort ein bissl
Sightseeing zu machen Eis und Pizza essen zu gehen. Deswegen gehts gleich zu Tag
10 weiter
Tagestour (106 km)
Höhenprofil
Stella Alpina (Motorradtreffen):
Die Stella Alpina ist das höchstgelegene
Motorradtreffen Europas. Es findet seit 1967 jeweils
am zweiten Sonntag im Juli in der Nähe der
italienischen Stadt Bardonecchia im Piemont statt und
führt auf den 2996 m hohen Col de Sommeiller.
Zur Philosophie des Treffens gehört es, dass einzig und
allein das gemeinsame Interesse am Motorradfahren
und die Begeisterung für die Schönheit der alpinen
Bergwelt zählt. Der Zutritt ist frei für jedermann,
unabhängig von der Art oder Marke des Motorrads, von
der leichten Geländemaschine bis zur schweren
Harley-Davidson ist alles anzutreffen. Es gibt keinerlei
Wettbewerbe, keine Organisatoren, Preise oder
Pokale.
Als Begründer der Stella Alpina gilt der Brite Harry W.
Louis, Chefredakteur der Zeitschrift "The Motor Cycle".
Er traf 1964 bei einer Alpentour den Enduro- und
Trialfahrer Mario Artusio und erkundete mit ihm
gemeinsam einige kleine Schotterstraßen in den
italienisch-französischen Alpen. Ein Jahr später trafen
sich die beiden wieder im Piemont und die Idee eines
internationalen alpinen Motorradtreffens entstand.
Das erste Treffen fand ein Jahr später am 24. Juli 1966
statt und war als Fahrt von Bormio auf das 2757 m
hohe Stilfser Joch organisiert. Am Treffen nahmen über
200 Motorradfahrer aus neun Ländern teil. Vertreten
waren unter anderem auch Fahrer aus Australien und
Neuseeland.
Seit dem zweiten Treffen am 9. Juli 1967 findet die
Stella Alpina bei Bardonecchia im Piemont statt.
Beim achten Treffen am 8. Juli 1973 wurden erstmals
über 1000 Teilnehmer registriert, eine Zahl, die
seitdem nur wenig angewachsen ist.
Treffpunkt sind seit vielen Jahren die Hochalmen bei
der Rifugio Scarfiotti oder im Hochtal von
Rochemolles, wo auch die Möglichkeit zum
(kostenlosen) Zelten besteht. In Bardonécchia gibt/gab
es auf der Piazza Europa ein Organisationsbüro, in dem
die Möglichkeit besteht, sich offiziell als Teilnehmer
einzuschreiben.
Am Sonntag des Treffens gilt es dann, über ca. 10 km
Schotterwege und über 40 Kehren das Hochplateau des
Col de Sommeiller auf 3050 m Höhe zu erreichen.
Nicht in jedem Jahr ist das möglich, da selbst im
Hochsommer in dieser Höhenlage oft noch Schnee
liegt. Die Strecke gilt als eine der leichteren der legal
befahrbaren Pisten in den Alpen. Ab 2008 ist diese
Strecke am Wochenende von 9 bis 17 Uhr für alle
Kraftfahrzeuge gesperrt, so dass das Rifugio Scarfiotti
den legal befahrbaren Endpunkt darstellt. Die
Gemeinde hat die Beschränkung für 2008 während des
Treffens aber aufgehoben.
Quelle: Wikipedia