Heute sollten sich unsere Wege trennen! Geplant war, dass ich in zwei bis drei  Tagesetappen von Albenga über die ligurische Grenzkammstraße nach Ventimiglia,  von dort entlang des Royatales und dann immer weiter Richung Norden und allen  möglichen Schotterpisten ins Susatal auf den Campingplatz Gran Bosco fahre. Meine Damen wollten den Tag noch in Albenga verbringen, und dann mit dem Bus ebenfalls in zwei Tagesetappen zum CP Gran Bosco fahren. Es sollte dann doch etwas anders  kommen .... aber alles der Reihe nach. Ich fuhr also von unserem CP grob nach Westen quer durch Ligurien Richtung  ligurischen Grenzkamm. Bei Monesi gings dann rauf auf die ligurische  Grenzkammstraße  (LGKS) und zum Erlöserdenkmal. Wie man am Bild der Erlöserstatue sieht herrschte zu diesem Zeitpunkt noch  schönstes Wetter. Vom Passo Tanarello schwenkte ich Richtung Süden, um endlich  einmal den Südabschnitt der LGKS bis hinunter nach Ventimiglia ans Meer zu fahren. Weil trotz bereits viermaliger Befahrung des Nordabschnitts und ebenso oftmaliger  Befahrung des Südabschnitts bis zum Col Sanson, bin ich auf der Route noch nie  weiter in den Süden gekommen. Kurz nach dem Monte Saccarello musste ich dann  an einer kleinen, nach dem Passo di Collardente an einer größeren Hangrutschung  vorbei fahren. Um das Motorrad für den Fall des Falles leichter zu machen  montierte ich das Gepäck ab und trug es zu Fuß über die recht matschige, ca. 150  m lange Stelle. Gott sei  Dank ist aber alles gut  gegangen, so dass ich ohne  weitere Verzögerung  weiterfahren konnte. Je  weiter ich nach Süden kam, um so mehr zog der  Himmel mit dunklen  Wolken zu und auf Höhe  des Balcon de Marta   begann es dann zu regnen.  Wenig später zog ich dann,  um nicht gänzlich nass zu  werden, mein  Regengewand an. Beim Lago di Tenarda kurz nach dem Colle Melosa verließ ich dann erstmals die  Schotterpiste der südlichen LGKS. Eine Weiterfahrt entlang des Grenzkamms ist hier nicht möglich. Und so fuhr ich zu meinem nächsten Zwischenziel, der Sella di  Gouta. Das ist nach dem Colle Melosa das nächste anfahrbare Hochziel entlang des  Grenzkammes. Auf meinem Weg hinunter in das Tal bei Pigna ließ der Regen auch  noch, so dass ich hoffte, diese Phase hinter mir zu haben ... doch beim Aufstieg auf  die Sella di Gouta fing der Regen leider wieder an und wurde so richtig stark. Ich  war mit meinem Endurohelm mit Brille unterwegs und der viele Regen machte die  Sache mit dem Sehen nicht wirklich besser. Aber ohne Brille zu fahren war auch  keine Option. Und so erreichte ich bei strömenden Regen die Sella di Gouta. Von der Sella di Gouta aus beginnt dann der südlichste Abschnitt der LGKS, der auf  den meisten Karten als “Alta Via dei Monti Liguri” bezeichnet wird. Die Straße ist  bis fast hinunter in das Tal der Roya, kurz vor Ventimiglia, geschottert. teilweise  auch recht grob. Aber mit einer Enduro á la meiner KTM 990 ADV recht gut zu  befahren. Reifen mit etwas gröberen Profil schaden auch nicht. Auch während der  gesamten Fahrt auf der Alta Via dei Monti Liguri regnete es großteils heftig, wie  man auch im verlinkten Video sehen bzw. hören kann. Während der Fahrt überlegte ich die ganze Zeit was ich tun sollte. Ein festhalten an meinem Plan schien mir bei diesem Wetter unmöglich. Aber ich konnte auch wegen  mangelndem Mobilfunknetz auch keine Verbindung zu Verena aufnehmen. Also  beschloss ich erstmal weiter zu fahren und dann im Royatal weiter zu sehen. Und  wirklich, je nähre ich dem Meer kam, umso weniger wurde der Regen ... und kurz  vor Ventimiglia schien tatsächlich wieder die Sonne. Aber wenn ich meinen Blick Richtung Norden wandte, dann war es in Richtung des  Col de Tende tiefschwarz und auch meine Regenalarm-App auf meinen Smartphone  zeigte mir starke Regenfälle in dieser Region an. Und nachdem ich nach der  stundenlangen Regenfahrt wirklich keine Lust auf weitere Stunden im Regen und  schon gar keine Lust auf eine Nacht im Zelt bei Regen hatte sendete ich einen SOS-  Ruf an Verena. Die war mit meiner Tochter Gott sei Dank auch noch nicht von  Albenga weggefahren . es war ja auch erst 16.30 Uhr. Und so machten wir uns einen Treffpunkt auf der Autobahn zw. Albenga und Ventimiglia aus, wo sie mich abholte, ich meine KTM in den Bus verlud und wir dann zu Dritt gemeinsam ins Susatal zum  CP Gran Bosco fuhren, wo wir gegen 21 Uhr ankamen.
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Tagestour (155 km)
Höhenprofil
Nach dem Passo di Collardente musste ich eine notdürftig Instand gesetzte Hangrutschung überwinden. Zu Zweit kein Problem ... aber alleine eine etwas diffizile Aufgabe. Sella di Gouta
Im Hintergrund wolkenloser Himmel über dem Meer Nach der langen Regenfahrt ein bissl missmutig.
Ligurische Grenzkammstraße: Die Ligurische Grenzkammstraße (häufig als LGKS  abgekürzt, in manchen Landkarten auch  fälschlicherweise als Seealpen-Grenzkammstraße  verzeichnet; französisch Route du Marguareis) führt als ehemalige Militärstraße entlang der französisch-  italienischen Grenze. Ihre auf losem Untergrund  befahrbare Länge beträgt 63 Kilometer – vom Colla  Melosa bis zum Abzweig am Colle di Tenda. Ein  Großteil der Fahrt spielt sich in Höhen über 2000 Meter ab. Die Grenzkammstraße wurde insbesondere zwischen  den Weltkriegen in der Mussolinizeit benutzt und  instand gehalten. Zahlreiche Militärforts, wie das Forte Centrale am Tenda-Pass von 1880, säumen die  hochalpine Kammstraße. Die meisten Höhenforts  wurden zwischen 1880 und 1940 erbaut. Die Straße  überquert mehrmals die Grenze. Dieser für eine  Militärstraße merkwürdige Umstand erklärt sich  dadurch, dass in der Region der Grenzverlauf vor 1947  teilweise ein anderer war als heute. Die Ligurische Grenzkammstraße ist ein Refugium von  hohem Erholungswert, eine hochalpine Strecke über 60 Kilometer, auf der nur wenige Menschen unterwegs  sind. Der Naturschutz fordert, sich an die Regeln des  alpinen Schutzgebietes zu halten. An Geländewagen-  Touristen, besonders aber an Enduro- und  Mountainbikefahrer stellt die Befahrung der langen,  unbefestigten Strecke abseits menschlicher Siedlungen  erhebliche physische und psychische Anforderungen  (durchschnittlich Schwierigkeitsgrad laut dem Großen  Alpenstraßenführer des Denzel-Verlags: SG 3-4,  stellenweise SG 4-5). Quelle: Wikipedia