Es kommt ja immer wieder mal vor, dass
man als Motorradfahrer einen nicht so
guten Tag hat und alles mehr
Konzentration braucht und weniger rund
läuft als sonst. Und heute war für
Verena so ein Tag. Obwohl am Motorrad
nichts verändert wurde, fühlte sie sich
heute auf ihrer TransAlp nicht wohl.
Zugegeben, die von uns nach einer
langen Internetrecherche gewählten
Reifen (Heidenau K60) machten es uns
nicht leicht, dass wir uns auf unseren
beladenen Motorrädern wohl fühlten. Das Fahrverhalten unserer Motorräder, vor
allem in Kurven und Wechselkurven war sehr gewöhnungsbedürftig und gar nicht
dazu angetan, dass wir uns wohl fühlten. Wir probierten zwar viel mit dem
Luftdruck herum, fanden aber keine Einstellung, die das gezeigte Verhalten
verbesserte.
Nun gut ... ich wollte trotz allem nicht auf die Befahrung des Sveti Jure verzichten,
und Verena fuhr vorerst mit - auch deswegen, weil die geplante Route eigentlich
nicht mehr am Campingplatz vorbei führte.
Die Straße auf den Sveti Jure ist im unteren Bereich bis zur Mautstelle eine recht
gut ausgebaute, zweispurige Straße. Ab der Mautstelle jedoch wird sie einspurig und
hat nur mehr vereinzelt Ausweichbuchten. Außerdem ist die Streckenführung sehr
dem Gelände angepasst - also recht kurvig und oft sind die Kurven unübersichtlich.
Verena fuhr recht langsam und vorsichtig, während ich ein wenig flotter unterwegs
war. Aber ich wartete natürlich immer wieder auf sie. Aber im finalen Kehrenanstieg
rauf auf den Gipfel wollte Verena nicht mehr und blieb stehen. Ich fuhr noch rauf
bis zum Gipfel um ein paar Fotos zu machen.
Hier ein Videobeispiel vom Sveti Jure von einer Befahrung im Herbst 2014. Hier war
ich mit ein paar Freunden unterwegs.
Bei der Abfahrt vom Sveti Jure bogen wir dann bei der Mautstelle auf eine
Schotterpiste, die uns für ein paar Kilometer Richtung Osten führte um dann in die
512er zu münden. Bei der Hälfte der Schotterpiste rutschte Verena aber scheinbar
in einer leichten Kurve das Vorderrad ein wenig weg - sie kam nicht zu Sturz, hatte
aber Angst, dass sie deswegen von der Straße abkäme. Wie versteinert blieb sie
stehen und war auch mit den besten Argumenten nicht zu einer Weiterfahrt auf
dieser Schotterstraße zu bewegen. Ich sagte ihr zwar, dass wir beim zurück fahren
genauso weit auf Schotter zu fahren hätten, wie wenn wir weiter führen ... aber
das nutzte alles nichts. So drehten wir um, und fuhren den Weg, den wir gekommen
waren wieder zurück ... und so kame wir dann doch auch wieder beim CP unserer
letzten Übernachtung vorbei ... so gesehen hätte Verena sich das alles ersparen
können. Naja, nachher ist man immer klüger.
In Podgora fuhren wir dann weiter entlang der Magistrale bis Ploče. Überquerten die
Neretva an ihrer Mündung ins Mittelmeer und fuhren dann weiter entlang der
Neretva ins Landesinnere.
Bei Metković überquerten wir die Grenze zu Bosnien und kurz darauf sahen wir die
erste Moschee unserer Reise. Interessanterweise gab es aber auch viele Burganlagen
zu sehen. Wieder einmal wurde durch eine Reise mein Horizont erweitert ... In
Mostar besichtigten wir natürlich die nach dem Krieg wieder aufgebaute Stari Most
(= alte Brücke).
Bei der nördlichen Stadtausfahrt von Mostar sahen wir schon, dass in unserer
Fahrtrichtung Regenschleier niedergingen und Blitze in den Bergen runter gingen.
Kurz vor Potoci gingen dann schon die ersten schweren Tropfen runter und wir
suchten Zuflucht in einer Tankstelle um dort das Gewitter abzuwarten. Wir kauften
uns in der Tankstelle etwas zum Trinken, und ich bemerkte, dass der junge Tankwart
sechs Finger an jeder Hand hatte - ich hatte sowas zuvor noch nie gesehen, und war
einigermaßen überrascht, ließ mir aber nichts ankennen. Dabei handelt es sich um
eine vererbare anatomische Besonderheit namens Polydaktylie.
Leider schien das Wetter in den Bergen stationär zu sein und es regnete sich ein. So
zogen wir unser Regengewand an, und machten uns im Regen weiter auf den Weg -
das Ziel des heutigen Tages war Sarajevo, wo die Möglichkeit bestand, bei einem
Offizierskameraden im Camp Butmir eine Unterkunft zu bekommen. Im Camp
Butmir ist das das Hauptquartier der EU-Mission ALTHEA untergebracht, wo
Österreich seit 2009 durchgehend den Oberkommandierenden Offizier stellt.
Die Fahrerei auf der Straße durch die Neretvaschlucht war alles andere als
angenehm. Die Straße war etwas rutschig, die Blitze zuckten links und rechts herab,
sodass wir doch noch einmal Schutz unter einer Eisenbahnbrücke suchten. Dort war
auch scheinbar auch sowas wie ein Schlachthof. Riesige Hunde wurden in Zwingern
gehalten, und auf einmal kamen Gesellen heraus, denen ich bei Nacht nicht
begegnen will ... Gesichter, mit zahnlosen Mündern, in der Hand Messer und
Fleischerbeile ... wahrscheinlich wollten sie nur eine Rauchpause machen ... aber
warum hatten sie ihr Werkzeug mit??? Verena, sie hatte kurz zuvor im Kino den Film
“Knochenmann” gesehen und war dahingehend etwas sensibilisiert, und ich wollten
uns auf nichts einlassen, wir setzten unsere Helme wieder auf und fuhren trotz der
Blitze weiter.
Aktuell ist dort wo wir dieses Erlebnis hatten, scheinbar ein Restaurant
untergebracht.
Wir fuhren also weiter über Jablanica und Konjic Richtung Sarajevo. Die Strecke
war ab Jablanica stark mit LKW befahren, und die Lenker der LKW scherten sich
einen Teufel darum, dass wir auf diesen rutschigen Straßen nur 70-80 km/h schnell
fuhren. Die Typen fuhren Verena bis auf ein, zwei Meter auf um sie damit zum
schneller Fahren zu bewegen ... wäre Verena in dieser Situation gestürzt, so hätte
der LKW-Fahrer keine Chance gehabt zu bremsen und hätte sie wohl überfahren.
Verena aber ließ sich zu nichts nötigen, und fuhr wenn es ging rechts ran um die
ungeduldigen LKW-Fahrer vorbei zu lassen. Wir tauschten dann die Positionen, um
etwas Druck von ihr zu nehmen.
Kurz vor Sarajevo versuchten wir mit meinem Kameraden wegen der Unterbringung
im Camp Butmir Kontakt aufzunehmen. Jedoch war er telefonisch nicht erreichbar,
und weil wir gerade bei einer Pension standen, beschlossen wir hier den Tag zu
beenden und uns ein Zimmer in dieser Pension zu nehmen. Im Zimmer hängten wir
erstmal alles zum Trocknen auf und gingen uns heiß duschen - uns war durch die
lange Regenfahrt doch ein wenig kalt geworden. Und dann gingen wir gut essen. Für
uns waren die Preise in Bosnien wirklich günstig.
Tag 1 Oberndorf - Klagenfurt (237 km)
Tag 2 Klagenfurt - Plitvićka Jezera/Pension (355 km)
Tag 3 Plitvićka Jezera - Tribanj /CP (148 km)
Tag 4 Tribanj - Podgora/CP (303 km)
Tag 5 Podgora - Panzaric/Hotel (229 km)
Tag 6 Panzaric - Mirosaljci/CP (404 km)
Tag 7 Mirosaljci - Baile Herculane/CP (313 km)
Tag 8 Baile Hercuane - Petrosani /Almhütte (225 km)
Tag 9 Petrosani - Bran/CP (307 km)
Tag 10 Bran - Byala/Hotel (499 km)
Tag 11 Byala - Samokov/CP (418 km)
Tag 12 Samokov - Dospat/CP (308 km)
Tag 13 Dospat - Asenovgrad/Hotel (215 km)
Tag14 Asenovgrad - Eceabat/Hotel (540 km)
Tag 15 Eceabat - Assos/Hotel VIM (154 km)
Tag 16 Assos/Hotel VIM Ausfahrt Assos (21 km)
Tag 17 Assos/Hotel Ausfahrt Pergamon (302 km)
Tag 18 Assos - Taxiarchis/CP (780 km)
Tag 19 Taxiarchis - Ioannina/CP (302 km)
Tag 20 Ioannina - Kalami Beach/CP (110 km)
Tag 21 Kalami Beach - Fähre/Kabine
Tag 22 Venedig - Oberndorf (428 km)
Track Tag 5 (229 km)
Höhenprofil Tag 5 (ohne Sveti Jure)
Höhenprofil Sveti Jure
Mostar
ist die größte Stadt der Herzegowina, des südlichen
Teils von Bosnien und Herzegowina, sowie die
sechstgrößte Stadt des Landes. Sie ist die Hauptstadt
des Kantons Herzegowina-Neretva der Föderation
Bosnien und Herzegowina und hat etwa 113.000
Einwohner, wovon etwa 75.000 Einwohner in der
eigentlichen Stadt wohnen.
Mostar liegt im Süden des Landes an der Neretva in
einem Kessel zwischen den Bergmassiven Velež (1968
m) und Čabulja (1776 m) auf einer Höhe von lediglich
60 m über dem Meeresspiegel.
Verwaltungstechnisch bildete Mostar seit dem
Bürgerkrieg zwei Städte: eine kroatische auf dem
westlichen Ufer des Flusses Neretva und eine
bosniakische auf dem östlichen Ufer. Im Januar 2004
wurde dieser Zustand formal aufgehoben und eine
neue Regelung eingeführt, wonach die Stadt in sechs
Stadtgemeinden eingeteilt ist, die zusammen eine
Einheit darstellen. Infolge des fortgesetzten Streites
um die Verwaltungsstruktur gab es seit 2008 keine
Kommunalwahlen in Mostar.
Stari Most
Verwaltungstechnisch bildete Mostar seit dem
Bürgerkrieg zwei Städte: eine kroatische auf dem
westlichen Ufer des Flusses Neretva und eine
bosniakische auf dem östlichen Ufer. Im Januar 2004
wurde dieser Zustand formal aufgehoben und eine
neue Regelung eingeführt, wonach die Stadt in sechs
Stadtgemeinden eingeteilt ist, die zusammen eine
Einheit darstellen. Infolge des fortgesetzten Streites
um die Verwaltungsstruktur gab es seit 2008 keine
Kommunalwahlen in Mostar.
Quelle: Wikipedia
Neretva
ist der bedeutendste Fluss der Herzegowina. Sie ist 225
km lang, davon liegen 203 km in Bosnien und
Herzegowina sowie 22 km in Kroatien.
Quelle: Wikipedia